TDR VOS SlickEQ

Equalizer habe ich bisher recht selten im Blog vorgestellt, was sicherlich auch ein wenig mit meinem mangelnden Interesse in diesem Bereich liegt. Bei SlickEQ bin ich aber dann doch neugierig geworden vor allem da dieses Equalizer Plugin eine Kollaboration von TDR und VOS ist, die beide schon einige wirklich gute Freeware Plugins veröffentlicht haben. Außerdem soll SlickEQ gleich vier unterschiedliche Equalizer Typen unter der Haube haben.

SlickEQ – Vielseitig

SlickEQ

SlickEQ

SlickEQ ist als Equalizer für Mischen und Mastering gedacht und soll zudem ein „musikalischer EQ“ sein. Bedeutet in der Praxis, dass der EQ schonend mit dem Audio Signal umgeht und kein üblicher „Plattmacher“ ist und somit der Musik nicht die Dynamik nimmt. Mittels SlickEQ lassen sich drei Frequenzbereiche (Höhen, Mitten und Tiefen) bearbeiten und je nachdem welcher EQ ausgewählt wurde, steht noch ein Hochpass Filter zur Verfügung.
Die vier EQ-Typen sind optisch als auch vom klanglichen Verhalten unterteilt. Da stehen sowohl beliebte amerikanische Modelle aber auch russische Modelle zur Auswahl parat. Allen vier Modellen ist eine zuschaltbare Sättigung möglich zudem kann der Ausgang ebenfalls nach Wunsch modifiziert werden. Von neutral bis zusätzlicher Wärme oder dynamischer Sättigung, finden sich ein paar interessante Optionen versteckt. Wer über die entsprechend Studio Monitore und Gehör verfügt, kann teils deutliche Unterschiede ausmachen.

Vor allem wenn es ums „Boosten“ geht, bei denen gleichzeitig bestimmte Frequenzen abgesenkt und wieder angehoben werden, um den typischen Pultec Sound zu bekommen, kann SlickEQ für positive Überraschungen sorgen. Das Plugin hebt sich hier deutlich von anderen Freeware Equalizern ab: Absenken können fast alle gut aber bei der Parade Disziplin, indem bestimmte Frequenzbereiche angehoben werden müssen, versagen die meisten EQs irgendwann und produzieren oftmals unschöne Verzerrungen. Im schlimmsten Falle kann das Panorama gegeben falls verschoben wirken, wenn der Mix breiter gemacht werden soll. Ist beim Slick EQ nicht der Fall.

Feinheiten

American EQ

American EQ

Ein paar weitere Feinheiten konnte ich noch ausmachen. Zwei A-B-Funktionen zum Vergleichen (vorher/nachher) sind beispielsweise vorhanden. Die Erste vergleicht die Settings die Zweite kopiert die Settings auf A oder B. Wer nach der perfekten Einstellung sucht, kann sich damit herantasten. Praktisch! Notfalls kann auch auf die UnDo/ReDo Option zurückgegriffen werden. SlickEQ agiert auch bei Bedarf im Mono Modus. Außerdem sollen laut Handbuch (sehr detailliert, die haben sich richtig Mühe damit gegeben!) Sum und Diff Modus bei der Mid/Side Bearbeitung hilfreich sein (durch den Mid/Side Prozess kann man ein Mix breiter wirken lassen). Abschließend noch die vorhandene Latenz sowie aktuelle Samplerate angezeigt werden.

Klangverhalten?

British EQ

British EQ

Bei einem Equalizer über Klang zu sprechen oder schreiben ist immer so eine Sache, von daher nehme ich lieber den Begriff Klangverhalten. Slick EQ kann den Klang dank der zuschaltbaren Sättigung schön färben, was mir auch oftmals gut gefallen hat. Auch was das „Boosten“ angeht, finde ich den Slick EQ wirklich klasse und um den Mix ordentlich aufzuräumen, gibt es derzeit wohl kaum was bessere im Freeware Sektor. Was ebenfalls klar wird, der Equalizer ist nicht nur sehr vielseitig, sondern quasi ein Taschenmesser beim Mischen. In Punkto Mastering will ich keine Aussage treffen, da habe ich einfach zu wenig Erfahrung. Allerdings gibt es eine Menge positives Feedback zum SlickEQ in diesem Punkt. Kein Wunder, das bei der professionellen Gentlemans Edition mit zusätzlichen Funktionen nachgelegt wurde. Diese ist zwar kostenpflichtig aber die 30 Euro wären selbst beim Slick EQ schon ein fairer Preis gewesen. So gibt es aber diesen Equalizer kostenlos (PC und Mac, 32/64 Bit). Absolut empfehlenswertes Plugin.

TDR VOS SlickEQ Webseite