u-he Presswerk

Die Berliner Plugin Entwickler u-he haben diese Woche ein neues Plugin vorgestellt. Presswerk ist ein flexibler VST Kompressor, welcher sich analoge Hardware aus dem Vintage Bereich zum Vorbild genommen hat. Nach der Tape Emulation Satin und den zahlreichen Synthesizern von u-he, bereichert nun auch ein Compressor das Produkt Portfolio von u-he. Presswerk ist derzeit noch in der offenen Beta Phase und wird daher kostenlos zum Ausprobieren angeboten. Ich habe mir Presswerk heruntergeladen und etwas genauer angeschaut.

Vielseitig – Presswerk

u-he Presswerk

u-he Presswerk

Presswerk bietet insgesamt vier unterschiedliche Kompressor Vorlagen an: Optical Levelling Amplifier der sich klar an dem Teletronix LA-2A orientiert und dementsprechend wenig Einstellungsmöglichkeiten bietet. Der FET Peak Limiter ist unverkennbar ein Universal Audio 1176 LN inklusive der „All-Button“ Option. Wie beim Original sind hier lediglich Ratio Werte 4-8-12-20 oder der bereits erwähnte All-Button Modus auswählbar. Der Vari-mu Tube Limiter hat scheinbar den Fairchild 670 als Vorlage. Praktisch finde ich die Option, mittels dem Touch Link beide Kanäle gleichzeitig einzustellen. Es besteht jedoch auch jederzeit die Möglichkeit, die Kanäle nochmals separat zu bearbeiten bzw. zu regeln.

Multitalent

Vari-mu Tube Limiter

Vari-mu Tube Limiter

Der vierte Kompressor ist quasi eine Zusammenfassung aller Kompressoren und bietet darüber hinaus, weitere Settings, die sich bei Bedarf hinzuschalten lassen. Hiermit kann im Prinzip der Wunschkompressor mit den besten Eigenschaften aller genannten Vintage Vorbildern erschaffen werden. Sehr cool und vor allem in Kombination mit meinem Liebling der Groove Machine! Alle Kompressoren haben den HQ gemeinsam. Die Aktivierung vom HQ erzeugt eine wesentlich erhöhte CPU Last. Diese ist auf das Oversampling zurückzuführen, welche bei 44.1kHz und 48 kHz die Samplingrate vervierfacht. Damit wird eine bessere Audioqualität erreicht, die vor allem beim Mischen und Mastering eine wichtige Rolle spielen kann. Ansonsten gibt sich Presswerk recht CPU freundlich.

GUI

Optical Levelling Amplifier

Opto Levelling Amplifier

Die GUI (grafische Oberfläche vom Plugin) gehört zum Besten was ich bis dato gesehen habe. Damit ist nicht nur die Optik gemeint, sondern auch die Übersicht als auch Ablesbarkeit der Anzeigen und Positionsstellungen der Regler. Bei einer Auflösung von 960×660 aber kein Wunder. Bedauerlicherweise wird die Auflösung beim Optical Levelling Amplifier und FET Peak Limiter nicht angepasst, sodass hier unnötig viel Platz verschwendet wird. Daran sollte unbedingt noch gefeilt werden ansonsten gibt es nichts am Plugin auszusetzen. Update: Mein Fehler, dies geht sogar sehr einfach: Mittels Rechtsklick die gewünschte Auflösung auswählen und fertig. Klasse umgesetzt! Ebenfalls erwähnenswert: Presswerk besitzt eine Midi Learn Funktion. Wer über entsprechende Hardware Controller verfügt, macht davon sicherlich gebrauch.

Mein Eindruck

FET Peak Limiter

FET Peak Limiter

Klanglich fehlen mir die Möglichkeiten, Presswerk mit verwandten Plugins oder gar den Originalen zu vergleichen. Ich bin mir aber sicher, dass es schon in Kürze zahlreiche 1:1 Vergleiche im Web zu finden sein werden. Mein erster Eindruck von Presswerk ist allerdings sehr gut. Hiermit kann sich sicherlich die Anschaffung von mehreren Plugins eingespart werden denn Presswerk halte ich tatsächlich für ein gelungenes Multitalent.
Presswerk ist für PC und MAC im 32 sowie 64 Bit Format erhältlich und kostet als Einführungspreis 89$ (später 129$). Die kostenlose Beta Version könnt ihr hier beziehen, wo auch der Link zum Einführungspreis zu finden ist.