Alesis M1 Active 320 – USB Lautsprecher im Test

Vor ein paar Wochen benötigte ich ein paar USB Lautsprecher, welche am Laptop ihren Dienst verrichten sollten. Idealerweise sollte noch ein halbwegs brauchbares Audio Interface integriert sein, das über Eingänge verfügt um schnell ein paar Vocals oder Gitarren aufnehmen zu können. Die Auswahl war relativ überschaubar und so griff ich zu den Alesis M1 Active 320 USB Lautsprecher.

Alesis M1 Active 320 USB

Alesis M1 Active 320 USB

Alesis M1 Active 320 USB

Die magnetisch abgeschirmten Alesis M1 Active 320 USB sind recht kompakt gehalten und von der Größe sowie Gewicht relativ einfach zu transportieren. Allerdings sei hier gleich erwähnt, dass diese USB Lautsprecher definitiv ein eigenes Netzteil zur Stromversorgung benötigen, welches auch beiliegt. Dementsprechend Abstriche müssen Laptop User seitens der Mobilität machen aber technisch ist es aktuell nicht anders machbar. Ein integrierter Verstärker benötigt halt eine geeignete sowie stabile Stromversorgung, die USB nicht in der Lage ist zu liefern. Das Netzteil ist glücklicherweise, wie auch das Audio Interface, im rechten Lautsprecher verbaut. Dort befinden sich zudem sämtlich Ein- und Ausgänge sowie der Lautstärke Regler. Dies beeinträchtigt natürlich auch das Volumen der Box und dementsprechend den Frequenzverlauf, was wohl für geübte Musiker auch wahrnehmbar ist. Wer hiermit allerdings ernsthaft versucht, zu Mischen oder Mastern zu wollen, wird mit den Alesis M1 Active 320 sicherlich nicht glücklich.

Für Home Recording geeignet?

Entgegen einigen Tatberichten und Aussagen von diversen Magazinen, halte ich die Alesis M1 Active 320 für nicht Studio tauglich und selbst für den Home Recording Bereich sind diese Lautsprecher nicht sonderlich empfehlenswert. Dies gilt besonders für den Bass Bereich, der ziemlich abfällt und bei dem es mir sehr schwer fiel, keine matschige Kick herauszuhören. Ich rate auch dringendst davon ab, den Bass Boost auf der Rückseite zu aktivieren. Verschlimmbesserung par excellence. Die Mitten sind ebenfalls nicht sonderlich überragend und viele Details werden beim Mischen regelrecht verschluckt. Sehr ärgerlich. Die Höhen waren für diese Preisklasse aber annehmbar. Den Anspruch als geeignete Einstiegsklasse für das Home Recording Studio darzustellen, kann man bis hierhin nicht wirklich zustimmen.

Dafür sind diese Brüllwürfel unglaublich Laut. Kein Witz, so viel Power hätte ich diesen kleinen Boxen wirklich nicht zugetraut. Alesis gibt hier 10 Watt RMS pro Box an, subjektiv tönt es da um einiges mehr. Leider macht sich der Lautstärke Regler auch negativ bemerkbar denn ich konnte die Alesis M1 Active 320 nicht komplett herunterregeln. Zu jeder Zeit war dumpf aber dennoch deutlich, die Musik zu hören. Mit dem Regler werden auch die Boxen Ein- und ausgeschaltet, vielleicht liegt es daran oder ich hatte einfach Pech mit meinen gehabt. Das sehr dünne und kaum abgeschirmte Verbindungskabel, was von der rechten zur linken Box führte und eingesteckt werden muss (Mini Mono Klinke), machte auf mich einen sehr billigen Eindruck und dürfte sicherlich schnell anfällig für einen Kabelbruch sein.

Soundkarte

Die integrierte Soundkarte (16Bit – 44.1/48 Khz) hingegen ist für diese Preiseklasse ausgesprochen gut. Kaum wahrnehmbares Eigenrauschen und die Probeaufnahmen waren allesamt ordentlich. Positiv hervorzuheben ist auch, dass hier kein extra Audio Treiber installiert werden muss und auf die Windows Standard Treiber gesetzt wird. Mit Asio4All waren zudem gut 12 ms Latenz drin, teilweise sogar noch etwas weniger (kommt auch auf die Last und Größe des Projektes an). Kurzum um, die Soundkarte hinterließ einen guten und brauchbaren Eindruck. Hatte ich ehrlich gesagt, so nicht erwartet. Generell ist die Verarbeitung der Alesis M1 Active 320 USB, bis auf das Verbindungskabel zwischen den Boxen und dem Lautstärke Regler, als sehr robust zu bezeichnen. Definitiv vertragen diese Lautsprecher einige mobile Einsätze, keine Frage. Zumal die Membranen noch mit einem Gitter geschützt sind. Weitere Pluspunkte verbuchen die jeweils zwei 6,3 mm Klinke und Cinch Eingänge.

Fazit

Natürlich darf man nun den Preis von sehr günstigen 99 Euro nicht außer Acht lassen und das Argument, dass man dafür nun keine professionellen Studio Monitore erwarten kann, stimme ich uneingeschränkt zu. Der Grund, warum ich dies erwähne und diese Boxen unter diesen Gesichtspunkten getestet habe, ist simpel: Die Alesis M1 Active 320 werden als aktive „Monitoring Boxen“ für das Heimstudio beworben und erstaunlicherweise schnitten diese in fast allen Magazinen überdurchschnittlich gut ab. Da ist teilweise von einem guten Klangbild oder gar sauberen Klangspektrum die Rede, was ich beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte. Da fragt man sich langsam schon, wer oder wie da getestet wurde (oder überhaupt echte Tests vorgenommen wurden)? Für den multimedialen Einsatz halte ich die Alesis M1 Active 320 USB durchaus einsetzbar und dann überzeugt auch wieder das Preis-Leistungsverhältnis. Für das Homestudio sollte aber auch etwas mehr eingeplant werden als nur 99 Euro. Mich haben die Monitore jedoch nicht überzeugt und ich habe sie daher wieder zurückgegeben.