iDrum – klassische Drum Maschine
|Schon etwas in die Jahre gekommen ist die Drum Maschine iDrum von iZotope. Das Step Sequenzer Konzept dürfte in vielen anderen Musikprogrammen auch als ähnliches internes Plugin zur Verfügung stehen. Wie ich jüngst erst feststellen musste, jedoch längst nicht in allen. Aus diesem Grunde stelle ich iDrum heute etwas genauer.
Drum Maschine mit gewissen Vorzügen
Das bekannte Step Sequenzer Prinzip erkennt und erschließt sich den meisten schon beim ersten Anblick oder ausprobieren von iDrum. Die Drum Maschine für PC und Mac kann nicht nur als VST Plugin in der DAW (Digital Audio Workstation wie FL Studio oder Samplitude) eingebunden werden, sondern lässt sich auch als eigenständig laufendes Programm ohne Host betreiben. Ihr benötigt auch keinen USB-Dongle wie iLok oder den eLicenser. Lediglich Registrieren und via Challenge Response freischalten, was auch auf einem zweiten Rechner möglich ist. Wer sich also auf Beats und Drum Loops erstellen konzentrieren möchte, dem bietet sich iDrum geradezu dafür an.Drum Kits und Midi
Ich persönlich nutze es bis dato sehr gerne, vor allem da auch zahlreiche gute Drum Kits mitgeliefert werden. Neben akustischen Drum Kits finden sich auch ein paar echte Perlen von Goldbaby (recht bekannt für seine hochwertigen TR 808, 909, 606 Samples). Selbstverständlich können auch eigene Samples importiert und als Drum Kits abgespeichert werden. Die Drum Kits als auch die vorhandenen Grooves decken von Ambient, Rock und Hip-Hop so ziemlich jede Stilistik ab. Die Grooves sind nicht der übliche 4-to-the-Floor Standard außerdem besteht die Möglichkeit, Midi Dateien via Drag & Drop zu importieren. Die Qualität der Samples ist einwandfrei (16 Bit, 44,1 kHz, gängiges AIFF und Waves Format) und bei einigen Kits und Samples ist sogar Vinyl als Sampling Quelle herauszuhören. Dementsprechend groovt es auch und fast alle Drum Kits besitzen ausreichend Druck, um notfalls auch ohne einen guten Compressor fett zu klingen.Technisch eher Magerkost
Das ist manchmal auch notwendig denn iDrum besitzt keine internen Effekte oder gar Filter. Es besteht auch keine Option, im Standalone Modus intern oder extern Effekte zu laden. Entweder die Samples sind im Vorfeld schon entsprechend bearbeitet oder es wird komplett darauf verzichtet. Wer seine Beats anschließend im Hostprogramm klanglich veredeln will, wird sich über Einzelausgänge freuen. iDrum selbst, bietet nur die wichtigsten Elemente zum Beats erstellen.Der Step Sequenzer erlaubt bis zu 99 Pattern dazu gesellt sich noch Swing, Groove Funktion, Taktart, Tempo sowie der Sync Modus. Die einzelnen Spuren weisen noch Solo, Mute sowie Lautstärke und Panorama Regler auf. Bei Bedarf können ausgewählte Samples noch mittels internem Tief oder Hochpass bearbeitet sowie Tonhöhe, Release und Bit Rate modifiziert werden. Die Qualität ist jedoch nicht wirklich gut, ich rate daher zu externer Bearbeitung. Vielmehr an Funktionen ist nicht vorhanden.
Alles recht Basic mit überschaubarer Ausstattung und Funktionen aber dennoch völlig ausreichend. Natürlich lassen sich via Midi noch geeignete Midi Controller oder Keyboard mit iDrum nutzen und in diesem Fall ist das Live einspielen von Beats mithilfe der Recording Option eine sehr praktische Angelegenheit. Gerade weil iDrum recht einfach gestrickt ist, gibt’s hier quasi keine Stolpersteine bei der Konfiguration. Dickes Plus! Eure fertig programmierten Beats lassen sich übrigens auch bequem als Audio Datei exportieren, wobei die Loops fast immer einen perfekten Start und Endpunkt besitzen. Zur Not können die Loops in einem externen Audio Editor wie Ocenaudio nach angepasst werden.
Skins
Das Original Skin sieht alles andere schön oder gar Zeitgemäß aus. Glücklicherweise gibt es auf dieser Webseite, für sehr wenig Geld ein paar wirkliche schicke Skins, die aus iDrum zumindest optisch wie eine TR 808 oder Akai MPC aussehen lassen. Kurioserweise ergibt sich auch für die Übersicht und Bedienbarkeit ein kleiner Vorteil daraus. Ich persönlich habe alle Skins von der Webseite gekauft und der Akai Skin sagt mir auch am meisten zu.
Für wen lohnt sich iDrum?
Die Auswahl an Drum Maschinen ist mittlerweile sehr gut und da stellt sich natürlich die Frage, für wen sich iDrum überhaupt noch lohnt. Für Besitzer von DAWs, die über kein vergleichbares Plugin verfügen, ist iDrum sicherlich eine gute Option. Zumal wirklich gute Drum Kits und Sample gleich dabei sind. Für Besitzer von Samplitude Music Studio kann iDrum ebenso interessant sein, stellt es doch aufgrund seiner Einzelausgänge eine brauchbare Alternative zur internen BeatBox dar.
Vor allem aber eignet sich iDrum für die Puristen, die mit minimalen Mitteln, ihre Beats Live oder auch via Maus kreieren wollen. Aufgrund der geringen Systemanforderungen läuft iDrum selbst auf betagten Netbooks anstandslos. Allerdings solltet ihr euch vor dem Kauf im Klaren sein, dass es keine Updates mehr gibt. iDrum wird also nicht mehr weiter entwickelt, läuft jedoch derzeit auch auf aktuellen Betriebssystemen. iDrum kostet 49$ (PC und Mac) und kann direkt bei iZotope bezogen werden. Dort wird auch eine Demo Version (Email Registrierung notwendig) angeboten, womit ihr euch ein eigenes Urteil bilden könnt. UPDATE: Wurde eingestellt, Plugin nicht mehr verfügbar.